22. Dezember 2022 Grüne Stadtplanung im Klassenzimmer Es gibt einen Gemeinschaftswald, Blühwiesen auf den Dächern und Solarpaneele auf dem Acker: So der Plan von Schülerinnen und Schülern aus Meerbusch für ein Neubaugebiet. Ausgetüftelt haben die 16- bis 18-Jährigen das im Rahmen des Projekttages Unsere Energiewende in NRW!. Das Unterrichtsprojekt fand zum ersten Mal im Oktober und November an der städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule Meerbusch und dem städtischen Meerbusch-Gymnasium statt. Die Stadtwerke Meerbusch und die Stadtverwaltung boten das Unterrichtsprojekt erstmalig allen weiterführenden Schulen an. „Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt Tafil Pufja, Geschäftsführer der Stadtwerke Meerbusch. „Es ist wichtig, junge Menschen so früh wie möglich einzubeziehen.“ Und Bürgermeister Christian Bommers ergänzt: „Wir möchten, dass unsere Kommune auch morgen noch eine hohe Lebensqualität hat. Deshalb unterstützen wir Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit.“ Ben Querling, Schülervertreter vom Städtischen Meerbusch-Gymnasium, stellt das Klimaschutzkonzept seiner Schule vor. Tafil Pufja, Geschäftsführer der Stadtwerke Meerbusch, und Bürgermeister Christian Bommers, folgen dem Vortrag auf der Bühne (v.l.n.r.). Lokal die Welt verändern Der Projekttag begann mit einem Quiz zu Energie und Klimathemen, mit dem die jungen Erwachsenen ihr Wissen prüfen konnten. Anschließend bereitete ein kurzer Film sie auf die Gruppenarbeit vor. Die Aufgabe: ein fiktives Neubaugebiet zu entwickeln. Schüler:innen der Maria-Montessori-Gesamtschule schlugen zum Beispiel vor, die Mitarbeitenden des Kohlekraftwerks für den Sektor erneuerbare Energien umzuschulen – und sie damit vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Eine weitere Gruppe wollte Landwirt:innen anbieten, Solaranlagen auf ihre Äcker zu stellen und die daraus gewonnene Energie direkt der Siedlung zur Verfügung zu stellen. Martha, Begüm, Alicia, Basti und Julian (v.l.n.r.) von der Maria-Montessori-Gesamtschule machten sich Gedanken um die Luftqualität in ihrem fiktiven Viertel. Sie planten einen Gemeindewald, für den die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Verantwortung übernehmen sollten. Außerdem stellen Energie-Manager:innen Bußgelder aus, wenn zu viel Kohlendioxid ausgestoßen wird. Caspar (Mitte) von der Maria-Montessori-Gesamtschule in Meerbusch beschreibt eine Idee seiner Gruppe: „In unserem Neubaugebiet verwerten wir Bio-Müll in Biogas-Anlagen. Außerdem sammeln wir Regenwasser und nutzen es für die Toilettenspülungen und Bewässerung von Gärten.“ Die Idee eines Teams vom städtischen Meerbusch-Gymnasium: Im neuen Quartier wird nachhaltige Wirtschaft gefördert mit Bio-Läden und Fair-Trade-Geschäften. Außerdem gibt es ausreichend E-Ladestationen zur kostenlosen Nutzung für Autos und Fahrräder. „Es ist spannend zu erleben, wie sich die Ideen der jungen Menschen in vielen Teilen mit unseren Plänen einer autofreien, klimafreundlichen Kommune decken“, sagt Tafil Pufja. „Ich habe engagierte junge Menschen erlebt, die sehr viel wissen und sich ernsthafte Gedanken darüber machen, wie sie ihre Welt sinnvoll gestalten möchten.“ Elektromobilität in Meerbusch Elektromobilität liegt nach wie vor im Trend. Alle Schülerinnen und Schüler planten in ihrem Neubaugebiet Ladestationen. Das Thema ist also bei den Jugendlichen angekommen. Weitere Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt: Elektromobilität Wussten Sie schon? In Meerbusch leben gut 60.000 Menschen, die 37.000 Autos fahren. 42 Prozent der Wege in die Stadt werden mit dem Pkw zurückgelegt. Um die Mobilität in der Kommune zu verbessern, arbeitet die Stadt derzeit gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Mobilitätskonzept. Über einen Online-Ideenmelder können Ideen zu Maßnahmen, Anregungen und Kritik auf einer digitalen Karte eingezeichnet werden. Ideenmelder Meerbusch
11. Dezember 2022 Was hat Gras mit dem Energie Magazin zu tun? Kein Thema beschäftigt uns und unsere Kund:innen momentan so sehr wie der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Energiekrise. Deshalb haben wir die Winterausgabe unseres Magazins auch dem Thema „Energieeffizienz“ gewidmet. Dabei war es uns wichtig, Energiesparen aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten, denn nicht immer heißt Energie zu sparen gleichzeitig Verzicht. Die aktuelle Situation ist eine Chance zum Umdenken. Das ist nicht neu. Aber wie lassen sich eigene, gewohnte Handlungsweisen durchbrechen? Auf Seite 2 gehen wir dem auf den Grund – und lösen auch die Frage auf, was Gras im Energie Magazin zu suchen hat. Mal schauen, was der Nachbar macht Auf Seite 4 bis 5 können Sie Ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen und sich beim optischen Spaziergang inspirieren lassen, wie Ihre Nachbarn bewusst mit Energie umgehen. Natürlich unterstützen wir jede Anstrengung unserer Kund:innen mit Energie nachhaltig umzugehen. „Der Sinn und Zweck eines Stadtwerks ist es doch, dass es den Menschen in der Kommune gut geht“, sagt dazu unser Geschäftsführer Tafil Pufja. „Besonders wichtig sind uns als örtlicher Versorger deshalb langfristige, regionale Vorhaben, um autarker zu werden.“ In einem ausführlichen Interview beantwortet Tafil Pufja viele der Fragen, die Sie gerade an uns herantragen. Wir hoffen, dass die ein oder andere Anregung im Heft Sie inspiriert. Wenn Sie selbst noch einen Energiespartipp für uns haben, machen Sie doch bei unserem Gewinnspiel mit – wir verlosen u.a. einen Gutschein von 500 kWh Strom . Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre, eine entspannte Vorweihnachtszeit und frohe Festtage. Sparen zahlt sich aus Weniger Strom zu verbrauchen, Wärme gezielt zu regulieren, mit Wasser nachhaltig umzugehen – damit lässt sich auch der eigene Geldbeutel entlasten. Oft sind es kleine Dinge, die im Alltag einfach zu verändern sind. Erfahren Sie mehr auf unserer Webseite.
9. Dezember 2022 Sie fragen – unser Geschäftsführer antwortet Der Krieg Russlands gegen sein Nachbarland Ukraine, die drastisch steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie in den Ländern der EU, zahlreiche Maßnahmen der Bundesregierung, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten: 2022 war ein Jahr mit vielen herausfordernden Ereignissen; ein Jahr, das viele Menschen verunsichert hat. Mit Blick auf die gestiegenen Preise für Erdgas, Strom und Wärme stellen sich den Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Meerbusch viele Fragen. Tafil Pufja ist Geschäftsführer des kommunalen Energieversorgers und er beantwortet hier einige der Fragen, die ihm in diesen brisanten Zeiten besonders oft gestellt werden. Werden die Preise für Erdgas, Strom und Wärme weiter steigen? Ich würde mir wünschen, dass sie das nicht tun! Aber tatsächlich kann diese Frage niemand wirklich verlässlich beantworten. Was nahezu alle Expertinnen und Experten sagen: Die Preise für Energie werden absehbar nicht auf das Niveau von 2021 zurückkehren. Deshalb halte ich die Maßnahmen, die die Politik beschlossen hat, für extrem wichtig: Dezember-Soforthilfe und Preisbremsen ab 2023, um die Verbraucherinnen und Verbraucher zu unterstützen. Längerfristig hilft gegen hohe Preise für Energie nur, wenn wir hierzulande unsere Abhängigkeit von fossilen und klimaschädigenden Energieträgern ändern, und das in einem deutlich höheren Tempo als bisher. Und sobald die Beschaffungskosten sinken, geben wir auch das an unsere Kund:innen weiter. Ist unsere Versorgung mit Erdgas in der kalten Jahreszeit sicher? Ich bin sehr optimistisch, dass wir gut über diesen Winter kommen. Die Bundesnetzagentur bewertet die Gasversorgung in Deutschland derzeit als stabil, die Versorgungssicherheit als gewährleistet. Das kann sich allerdings ändern, je nachdem wie kalt es wird. Aber natürlich haben der Krieg und die daraus resultierende Energiekrise uns sehr deutlich Lücken aufgezeigt, gerade auch in unserem bisherigen System der Energieversorgung. Jetzt gilt es, diese Lücken kurzfristig pragmatisch zu schließen. Mittel- und langfristig brauchen wir moderne Technologien. Der Weg, den wir in der Energiewirtschaft eingeschlagen haben, ist meines Erachtens richtig: LNG-Terminals errichten, Erzeugungskapazitäten aus der Reserve holen und – vor allem – die Erneuerbaren viel schneller ausbauen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt. Welchen Beitrag leisten die Stadtwerke zum Energiesparen? In allen unseren Büros liegt die Temperatur bei 19 Grad, so wie es für diese Heizperiode gesetzlich vorgeschrieben ist. Dadurch sparen wir etwa 20 bis 25 Prozent Energie. Natürlich verzichten wir auch auf überflüssige Beleuchtung. Ich bin sehr froh über unseren neuen Firmensitz. Das Flachdachgebäude ist ein sogenanntes Effizienzhaus 55. Das ist ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entwickelter Standard. Er bedeutet unter anderem, dass das Gebäude lediglich 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus verbraucht. Außerdem beschäftigen wir uns intensiv damit, in Meerbusch erneuerbare Energien selber zu erzeugen. Wir sind zum Beispiel mit Partnern aus der Region in Gesprächen, um entlang der Autobahnen um Meerbusch Photovoltaik-Projekte umzusetzen. Darüber hinaus haben wir im letzten Jahr beschlossen, mit anderen Stadtwerke-Partnern stärker in die Erneuerbaren zu investieren. Unser Ziel muss es sein, regional autarker zu werden. Auf unserem Wasserwerk „Fellerhöfe“ geht noch 2022 eine große Photovoltaikanlage in Betrieb. Die gesamte Stromerzeugung wird vor Ort verbraucht. Solche Maßnahmen sind für die Zukunft notwendig. Was können Verbraucher:innen tun, die ihre Rechnungen nicht zahlen können? Es gehört zu unserem Selbstverständnis als kommunales Stadtwerk, niemanden im Stich zu lassen. Deshalb haben wir Anfang des Jahres beispielsweise einige hundert Kund:innen aufgefangen, deren Energie-Anbieter insolvent gegangen sind. Wer angesichts der hohen Kosten für Energie jetzt in Zahlungsschwierigkeiten gerät, kann sich vertrauensvoll an uns wenden. Beispielsweise bieten wir sogenannte Abwendungsvereinbarungen an, mit der offene Rechnungsbeträge in Raten gezahlt werden können. Wir stehen außerdem in einem guten Kontakt mit der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Viersen, die Bürgerinnen und Bürger in finanziellen Schwierigkeiten berät. Diese Kooperation ist in Zeiten der Inflation hilfreich für Rat suchende Menschen. Wenn Sie konkreten Beratungsbedarf haben, wenden Sie sich gerne mit einer Mail an uns! Wie gehen die Stadtwerke damit um, dass möglicherweise auch Mitarbeitende in finanzielle Engpässe geraten? Ich habe schon vor einigen Monaten allen Kolleginnen und Kollegen einen offenen Brief geschrieben. Wer angesichts der Inflation Probleme bekommt, möge auf mich oder die Personalabteilung zugehen. Miteinander reden und gemeinsam Lösungen finden: Das ist mir wichtig und das funktioniert auch ohne Krise. Wie wahrscheinlich ist ein Blackout in unserer Region? Ein Blackout, also ein länger andauernder und überregionaler Ausfall der kompletten Stromversorgung, ist für unsere Region ebenso wie für ganz Deutschland extrem unwahrscheinlich. Unsere Stromnetze hierzulande sind sehr gut abgesichert: Vier sogenannte Übertragungsnetzbetreiber kontrollieren rund um die Uhr ihre Stabilität. Sie synchronisieren die Einspeisung von Strom ins Netz und den Verbrauch durch Haushalte und Industrie. Würde eine Überlastung drohen, würden zuerst große Stromverbraucher wie Stahlproduzenten vom Netz getrennt. Erst wenn nichts mehr ginge, würden die Übertragungsnetzbetreiber kommunale Energieversorger wie uns Stadtwerke anweisen, bestimmte Teile der Stromkreise der Stadt abzuschalten – und das auch nur für maximal 90 Minuten. Dieses kontrollierte Abschalten nennt man Brownout. Und auch dieses Szenario ist sehr unwahrscheinlich. Ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger weiterhin Energie sparen? Unbedingt! Fachleute sprechen mit Blick auf das Energiesparen und die höhere Energieeffizienz nicht umsonst von schlafenden Riesen der Energiewende: Szenarien für Deutschland und für die Welt insgesamt zeigen, dass wir die angestrebte Klimaneutralität nur dann schnell genug erreichen, wenn wir die vorhandenen Einsparpotenziale erschließen. Und das würde auch den Ausbau der erneuerbaren Energien stark entlasten: Verbrauchen wir deutlich weniger Energie, sind auch deutlich weniger Windräder, Solaranlagen und Wasserstoffimporte nötig. Wie helfen die Stadtwerke Meerbusch den Bürger:innen dabei, Energie zu sparen? Wir stellen den effizienten Einsatz von Energie in den Mittelpunkt unserer Kommunikation: Flyer, Jahreskalender, eine Sonderausgabe unseres Energie Magazins, ein eigener Bereich auf der Webseite – über alle diese Kanäle informieren wir die Menschen in unserer Region über das, was sie konkret beitragen können. Und natürlich unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden durch konkrete Lösungen wie ein Pachtmodell für klimafreundliche Heizungen und Photovoltaik, Wallboxen und den Ausbau von E-Ladesäulen. In neu entstehenden Quartieren wie dem Bauprojekt Am Schwarzen Pfuhl in Neersen kombinieren wir diese und andere modernste Technologien miteinander. Wohnen smart zu gestalten, ist ein wichtiger Weg zu einer zukunftsorientierten und ressourcenschonenden Energieversorgung. Sie haben noch weitere Fragen an die Stadtwerke? Schreiben Sie uns gerne. Tafil Pufja, 45, Wirtschaftsingenieur, leitet die Geschäfte der Stadtwerke Meerbusch seit April 2020. Energie besser nicht verbrauchen Wussten Sie, dass wir die meiste Energie im Haushalt fürs Heizen benötigen, gefolgt vom Stromverbrauch für unsere vielen Elektrogeräte? Erfahren Sie mehr dazu, wie Sie schon durch kleine Veränderungen eine deutliche Menge an Strom, Gas und Wasser sparen können. Denn die beste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen!